Balterswil (Transkription Nr. 885)

Schulort Balterswil
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 425-426v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Tobel
Agentschaft 1799: Bichelsee
Kirchgemeinde 1799: Bichelsee
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Abts von Fischingen)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Bichelsee-Balterswil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Balterswil (Niedere Schule, katholisch)

Tabellarische Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen in der Pfarre Bichelsee katholischer Religion

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Bichelsee, Balterschwyl. Jtaslen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es sind drey Dörfer der Pfarre Bichelsee, von welchen das erste und lätzte ganz katholisch, das zweyte gröstentheils kath

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Alle drey Orter machen jedes eine eigne Gemeine.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zur kirchengemeine und Agentschafft Bichelsee vermischter — Religion

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zum Districkt Tobel.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zum kanton Thurgaüw gehörrig

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jn der katholischen Pfarre Bichelsee sind drey Schulen. die zu Bichelsee Balterschwyl, Jtaslen gehalten werden. Die Entfernunng die zu jeden Schulbezirke gehörrigen Häüser ist folgende: — a: zum Bezirke Bichelsee gehören die nächsten Virtelstunde 60 — der zweyten °-°° 7 b zum Bezirke Balterschwyl gehörren innerhalb der nächsten Virtelstund. 50 38. Zum bezircke Jtaslen — innerhalb der Virtelstunde — 13 — Häüser
anmerkung. die kinder von Jtaslen haben das Recht — zur Bichelserer Schul.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Zum Schulbezircke Bichelsee gehören die Dörfer Bichelsee Niderhofen und einige zerstreüte Häüser. Zum Schulbezircke Balterschwyl gehören die Dörfer Balterschw. u Eifyl Zum Schulbezircke Jtaslen Das Dorf Jtaslen alleine

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

die Entfernung des zum Schulorte Bichelsee gehörrigen Dorfs — Niderhofen ist eine Virtelstunde
die Entfernung der machen zerstreuten Haüser ein halbe stunde Die Entfernung der übirigen von ihren Schulorte ist Numero 2 beantwortet.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

||[Seite 2] Zum Schulbezircke Bichelsee kommen von der Entfernung einner Virterstunde — 40. Kinder einner halben stunde 20. Kinder Zum Schulorte Balterschwyl kommen von der Entfernung — einer Virtelstunde — 50 Kinder. Zum Schulorte Jtaslen kommen von der Entfernung einer Virtelstunde 20 Kinder

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Benachbarte Schulen auf eine stunde im umkreiss sind Folgende

I.4.aIhre Namen.

gegen Morgen die katholische von oberwangen und tuslang, die die Refer °- °° zu Schurden gegen Mitag die refermierte in der steig. gegen Abend. die reformt Schule Selmaten. die Kath-Schule Dännikon gegen Mittnacht die Katholisch Schule Wallenwyl.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

die Entfernung der Schulen gegen Morgen beträgt eine stunde — gegen Mittag — eine 1/2 stunde — gegen Abend selmatten 1/2 st. Dänekon 1 stunde — gegen Mittnacht — 3/4 Stunde

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Kinder sind in 3 klaßen getheilt. zur 1ten gehört buchstabenkennen und buchstabierren 2ten — Sillebierren und Lesen. 3ten — Schreiben.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Lesen Schreiben katechismus. Anmerkung. die Erklärung des katechismus kommt zwarr allein dem Pfarrer als Religionslehrer zu: doch wars bisher in hiesigen und allen andern katholischen Schulen der katechismus als Lehrübung und zum Nothwendigen lernen der kinder vorgelegt, wie ohne dise Vorbereitung den Pfarrern schlechter-dings unmöglich würde, den nöthigsten Religionsunterricht den kindern beyzubringen, Nebstdem hatten die frommen Stifter der katholischen Schulen vorzüglich den Zweck den kindern in den Schulen Religon beyzubringen, würde der katechismus von der Schule entrent. wie mans aus dem Volksblatt und andern öfentlichen Blättern vermuthen mus, so müßte mann den Pfarrern Kaplön oder Pfarrhelfer zu geben, da mann doch die ersten kaum mehr erhalden kann; die helvedische Regierung ° - °° welche den Schullehrern anmerckungen beyzufügen ausdruckentlich erlaubt, wird auf dise frage Bemerkung gütige Rucksicht nehmmen

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 3] Nur im Winter — ohngefähr 8 Wochen an jedem Orte — aus Mangel des Schulfond

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

die st-gallische Namen büchlein im kurtzesten begrife

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Gestochenne Normal Vorschrifften, bey welchen stufenweiße nach den Grundstrichen gelernet wird.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormittag 3 stunden — Nachmittag 2 stunden.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die Gemeinden mit Einstimung des Pfarrers

III.11.bWie heißt er?

der Schuler — zu Bichelsee heist Carli hollenstein der Schuler — zu balterschwyl Joseph antonj Schneider der Schuler — zu Jtaslen, Johannes thalmann —

III.11.cWo ist er her?

der erste von Bichelsee der 2 von balterschwyl. 3 von Jtaslen

III.11.dWie alt?

der erste von bichelsee 58 der 2 von balterschwil 47. 3 von Jtaslen 65 Jahr alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

alle haben kinder der 1te 4, der 2te 2, der 3te 3 kinder alle haben kinder der 1te 4, der 2te 2, der 3te 3 kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

der erste 2 Jahr, der zweyte 17 Jahr, der Dritte durch mehrre Jahr

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Alle an jhrem Geburtsorte von gemeinen baurenstande

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

keine

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Winter bichelsee (knaben 25 Mädchen 35) in allem, 60,
balterschwyl (knaben, 20 Madchen — 30) in allem, 50,
Jtaslen (knaben 12 Mädchen 18) in allen, 30.Jm Winter bichelsee (knaben 25 Mädchen 35) in allem, 60,
balterschwyl (knaben, 20 Madchen — 30) in allem, 50,
Jtaslen (knaben 12 Mädchen 18) in allen, 30.Jm Winter bichelsee (knaben 25 Mädchen 35) in allem, 60,
balterschwyl (knaben, 20 Madchen — 30) in allem, 50,
Jtaslen (knaben 12 Mädchen 18) in allen, 30.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer keinne.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 4] Ja —

IV.13.bWie stark ist er?

die Schule bichelsee hat Tag 335 gl. balterschwyl 300 gl. Jtaslen — 350 gl.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

aus zusammengelegtem würde von Privad leüten durch Verortnung Pfarrers Vorzüglich zur beforderung des Religions Unterrichts.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.
anmerkung Der Schulfond stand bisher unter der obsicht eines je willigen Seckelmeisters jeder Gemeine daß die Zusamenziehung und Vermächung der Schulfonds allgemeins Mittergingen verwenden müßte, versteht sich hieraus von selbst sonst würde Niemandt mehr Lust bekommen was zu stiften

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

keines.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

alle drey Schullehrer halten Schul in ihren Haüsern für ein klein Zins

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Gemeind aus dem Schulfonds

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

der Schulmen v bichelsee wochentl. 1 1/2 gl. von balterschwyl wochentl. 1 1/2 gl. von Jtaslen wochentl. 1 1/5 gl. alles an Geld.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

aus dem Schulfonds. der stuben zins mit eingeschlossen

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Balterschwyl den 21ten Hornung 1799.
Joseph antoni Schneider v. balterschwyl Carly Hollenstein v Bichelsee

Zitierempfehlung: